Warum die Messung der Raumluftqualität so wichtig ist
Eine unzureichende Raumluftqualität in Innenräumen (z. B. in Büros) kann beim Menschen zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und sogar zu Erkrankungen führen. Indikator für die Raumluftqualität ist die Konzentration bestimmter Gase in der Luft. Die wichtigsten sind:
Kohlendioxid- oder CO2-Konzentration
Ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Raumluftqualität ist die CO2-Konzentration. Eine zu hohe CO2-Konzentration infolge unzureichender Lüftung wird als schlechte oder verbrauchte Luft empfunden. Das Spektrum der für den Menschen relevanten CO2-Konzentrationen:
- 330-400ppm - Frische Luft
- 700ppm - Stadtluft
- 1000ppm - Grenzwert für Innenräume (Büros etc.)
- 5000ppm - Maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert)
- 40000-52000ppm - Ausatmungsluft des Menschen
Kohlenmonoxid- oder CO - Konzentration
CO entsteht aus unvollständig verbranntem Kohlenstoff (Brennstoff). Es ist für Menschen sehr gefährlich, weil es stark toxisch, aber unsichtbar und geruchsneutral ist. Ursachen für die Entstehung bei Verbrennungsprozessen durch Luftmangel, zu hoher Luftüberschuss oder zu frühes Abkühlen der Flamme
Wirkung von CO in der Umgebungsluft auf den menschlichen Körper:
- 30ppm - Maximale Arbeitsplatzkonzentration bei 8-Stündiger Arbeitszeit.
- 200ppm - Leichte Kopfschmerzen innerhalb 2-3 Stunden
- 400ppm - Kopfschmerzen im Stirnbereich innerhalb 1-2 Stunden breitet sich ganzen Kopfbereich aus.
- 800ppm - Schwindel, Übelkeit und Gliederzucken innerhalb 45 Minuten, Bewusstlosigkeit innerhalb 2 Stunden.
- 1600ppm - Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel innerhalb 20 Minuten, Tod innerhalb 2 Stunden.
- 3200ppm - Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel innerhalb 5-10 Minuten, Tod innerhalb 30 Minuten.
- 6400ppm - Kopfschmerzen und Schwindel innerhalb 1-2 Minuten, Tod innerhalb 10-15 Minuten.
- 12800ppm - Tod innerhalb 1-3 Minuten.
Einsatzbereiche
- Zum Messen, Steuern und Warnen in Garagen.
- Zur Raumluftüberwachung auf maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert).
- Zur Überwachung der Außenluft oder Schutzluft in Haus- und Großschutzräumen.
Sauerstoff- oder O2-Konzentration
Die Atemluft besteht zu etwa einem Fünftel aus dem lebensnotwendigen Sauerstoff. Der Sauerstoff ist für alle Oxidationsvorgänge notwendig: für Verbrennungsvorgänge ebenso wie für stille Oxidationen. Dazu gehören z.B. das Rosten von Eisen, Oxidationen, die bei den Lebensprozessen ablaufen oder die Zersetzung organischen Materials. Daneben brauchen alle energiespendenden Verbrennungsvorgänge dieses Gas, angefangen von der Heizung bis hin zum Flugzeugtriebwerk. Sauerstoff wird aber auch bei jeder Art von Schadfeuer wie Wald- und Steppenbränden gebunden. Durch den in den grünen Pflanzen bei Sonnenbestrahlung ständig ablaufenden Assimilations- oder Photosynthesevorgang wird Sauerstoff aus Kohlendioxid ständig neu gebildet. Das Gleichgewicht zwischen Sauerstoffverbrauch und Sauerstoffproduktion wird durch die ständig zunehmende Verbrennung fossiler Brennstoffe einseitig belastet. In vielen Bereichen sind deshalb Kontrollmessungen des Sauerstoffgehaltes der Luft notwendig, z. B. in Klimaanlagen, Luftreinigern, Sauerstoffgleichrichtern, Gewächshäusern, Sauerstoff-Brutkästen, aber auch für Abgasuntersuchungen, z. B. in der Automobilindustrie.
Ozon- oder O3-Konzentration
Das in der Erdatmosphäre vorhandene Ozon entsteht in Höhen um 30 km und hält als Schutzschirm um die Erde gut die Hälfte der solaren UV-Strahlung zurück, insbesondere den für Lebewesen gefährlichen kurzwelligen Anteil. Ozon ist jedoch ein giftiges, äußerst aggressives Spurengas, welches beim Menschen schwere Schleimhautverätzungen hervorrufen kann, wenn es in hohen Konzentrationen eingeatmet wird. In vielen Bereichen sind deshalb Kontrollmessungen des Ozongehaltes der Luft notwendig, z. B. zur Leckageüberprüfung in der Industrie, im Arbeitsschutz, für mobile Luftgütemessungen oder als Umweltdaten für Werbeanzeigen.